Die Frage hören wir oft:
„Wieviel Geld braucht man um solch ein Leben
auf Reisen zu finanzieren?“ oder
„Wieviel Geld gebt ihr im Monat denn so
aus ?“Grund genug für uns, die Situation mit dem Geld mal genauer unter die Lupe zu nehmen und euch daran teilhaben zu lassen.
Viele möchten darüber ja nicht sprechen, aber wir denken uns warum denn eigentlich nicht?
Immer
mehr Familien entscheiden sich für ein Leben im Van oder Wohnmobil.
Die
Gründe dafür sind vielfältig: Freiheit, Unabhängigkeit, Abenteuerlust
und eine neue Perspektive auf das Leben.
Doch wie teuer ist ein Leben im
Van oder Wohnmobil eigentlich als Familie?
In diesem Artikel möchten
wir uns mit diesem Thema auseinandersetzen und euch einen Überblick
geben.Fangen wir mit den
Anschaffungskosten an:
Der erste
Kostenfaktor beim Leben im Van oder Wohnmobil ist die Anschaffung des
Fahrzeugs.
Je nach Größe, Alter und Zustand kann der Preis stark
variieren. Ein neues Wohnmobil kann schnell mehrere
zehn- oder sogar
hunderttausende Euro kosten, während man für ein gebrauchtes Fahrzeug
auch schon für deutlich weniger Geld fündig werden kann.
Wir haben uns damals für einen Jahreswagen aus einer Wohnmobil Vermietung entschieden. Als
Vorteil sahen wir, dass nach jeder Vermietung das Fahrzeug gewartet und
instand gesetzt wird.
Außerdem sind schon alle "Kinderkrankheiten" beseitigt, die oft bei Neufahrzeugen eintreten. Ob das nun wirklich ein Vorteil ist kann man
auch wieder nicht auf alle Fahrzeuge übertragen.
Für uns jedenfalls ist es stand jetzt die richtige Entscheidung gewesen.
Nach
knapp 50.000 gefahrenen Kilometern in bald 3 Jahren haben wir noch
nichts an unserem Fahrzeug gehabt. Die neue TÜV Plakette haben wir erst vor
kurzem problemlos erhalten. Auch bei den Inspektionen ist bisher nichts
aufgefallen...Toi Toi Toi.....
Der Kaufpreis für unser Fahrzeug lag bei
49.000 €.
Unser
gespartes Geld sollte eigentlich die Anzahlung für ein Eigenheim sein,
Gott sei Dank haben wir uns spontan umentschieden und das Geld in das
Wohnmobil investiert.
Entscheidet man sich für einen Van oder
ein älteres Modell kommen eventuell weitere Kosten auf einen zu.
Je
nachdem, welche Anforderungen man hat, können diese Kosten stark
variieren.
Eine eigene Toilette und Dusche oder eine Solaranlage für die
Stromversorgung sind beispielsweise zusätzliche Ausgaben.
Hier kann man
durch Eigenleistung und günstige Materialien Kosten sparen.
Wir
haben uns damals für eine Aussendusche, einen Aussengasanschluss, einen
LPG Gas Tank sowie eine
Lithium Batterie entschieden, da wir so Autark
wie nur möglich sein wollten.
Ein Solar Panel war bereits beim Kauf vormontiert.
Zusätzlich haben wir es uns im Innenraum etwas wohnlicher gestaltet und das ein oder andere umgebaut.
Die Kosten für unsere Veränderungen beliefen sich auf ca.
4.000 €.Dazu kam noch das ganze Camping Zubehör! Stühle,Tisch, Grill, Besteck etc. Wir haben fast alles bei
Obelink gekauft!
Die haben eigentlich alles, was das Camperherz höher schlagen lässt und das zu guten Preisen!
Ein
weiterer Kostenfaktor ist die Wartung und eventuelle Reparaturen am
Fahrzeug.
Da man im Wohnmobil oder Van auf engem Raum zusammenlebt, ist
es besonders wichtig, dass alles funktioniert und in einem guten Zustand
ist.
Hier sollte man regelmäßige Wartungen und gegebenenfalls
notwendige Reparaturen einplanen.
Wir haben wie bereits erwähnt noch keine größeren Schäden gehabt, die nicht von der Versicherung getragen wurden.
Wie
bei jeder Art des Reisens fallen auch beim Leben im Van oder Wohnmobil
Kosten für die Verpflegung und Reisekosten an.
Hier kann man jedoch durch
eine bewusste Planung und gezielte Einkäufe viel Geld sparen. Auch die
Wahl des Reiseziels und der Übernachtungsmöglichkeiten kann sich auf die
Kosten auswirken.
Da wir nicht nur einen Urlaub machen, sondern
das Wohnmobil unser Zuhause ist, wollen wir versuchen euch auch alle
weiteren Kosten auf zu zeigen, die so ein Leben mit sich bringen.
Wir
leben relativ minimalistisch, so ist unser Eindruck zumindest und doch
Fragen auch wir uns zum Ende mancher Monate auf Reisen,
Hey wo ist denn
eigentlich die ganze Kohle geblieben ?
Wir wissen, dass wir für
Lebensmittel das meiste Geld ausgeben.
Wir essen ausgewogen, gut & gerne und das alle Vier plus der Kater auch.
Er hätte am liebsten immer
nur das beste und leckerste serviert.
Wie der Herr so das Gescherr oder
wie sagt man so schön.
Natürlich sind die Kosten wie bereits erwähnt je nach Reiseland
und Jahreszeit sehr variabel. In Marokko konnten wir zb. einen ganzen Gemüse Einkauf auf dem Markt für 2 € tätigen.
Hier in
Spanien kostet eine einzige Salatgurke schon fast soviel.
Dafür geben
wir in Spanien weniger Geld für Camping Plätze aus, da wir die meiste
Zeit frei stehen.
In Marokko hingegen haben wir fast täglich einen
Campingplatz angesteuert. So schwanken die Ausgaben enorm je nach
Destination.
Um einen genaueren Eindruck zu erhalten nutzen wir
seit dem vergangenen Monat eine
App, wo wir die täglichen Ausgaben
eintragen.
So sehen wir, wieviel wofür ausgegeben
wird.
Ganz schön interessant. Die Eintragung erfolgt direkt nach der
Bezahlung, so kann man auch nichts vergessen und muss auch nicht
ständig daran denken, noch irgendwo was nachzutragen.
Den vergangenen
Monat Februar haben wir zu zwei Drittel in Marokko verbracht und sind
dann mit der Fähre nach Spanien geschippert.
In Summe haben wir im Februar
1.651 € ausgegeben.
Davon
gingen;
-
472 € für Lebensmittel drauf,
-264 € fürs Tanken,
-201 € für Camping
& Stellplätze,
-175 € für Aktivitäten, hierzu zählen wir alle Ausgaben,
die anfallen für Unternehmungen (Eintrittsgelder, oder wie hier in
Marokko eine Wüsten Tour, Kamel reiten etc.)
-133 € haben wir in dem Monat
fürs Shoppen ausgegeben,
-94 € wurden fällig für Restaurant Besuche und
-312 € waren Ausgaben unterschiedlicher Art,
wie Wäsche waschen, Mobilfunk
Kosten, Porto bei der Post und so weiter und sofort.
Dann haben wir noch ein paar Fixkosten die wir jährlich Zahlen:
-640 € = KFZ Versicherung
-240 € = KFZ Steuer
-60 € = Haftpflichtversicherung
-129 € = ADAC Mitgliedschaft
Umgerechnet kommen wir so auf eine monatliche Zusatzbelastung von
-90 €.
Unsere Handyverträge sind gekündigt, da die Prepaid Angebote im Ausland um einiges attraktiver sind.
Tatsächlich kaufen wir uns in fast jedem Land eine neue SIM Karte.
In Marokko war dies übrigens Verhältnis mäßig teuer.
Im Monat Februar haben wir somit Kosten von insgesamt 1.741 Euro gehabt.Wenn wir jetzt
darüber nachdenken, dass wir in Deutschland alleine für die Miete
unseres Hauses, welches wir zuletzt bewohnt hatten schon gut 2.000 € berappen
mussten, bekommen wir Bauchweh.
Irgendwie beißt sich da doch die Katze
in den Schwanz.
Man muss so viel Geld erarbeiten für die Miete und hat dann
kaum Zeit das Haus richtig zu nutzen, da man fast den ganzen Tag
außer Haus ist um zu arbeiten.
Für uns war es die beste Entscheidung erneut auf Reisen zu gehen und die laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Leben im Van oder Wohnmobil
als Familie mit verschiedenen Kosten verbunden ist.
Diese können je nach
persönlichen Vorstellungen und Bedürfnissen stark variieren.
Wer jedoch
bewusst plant und gezielt Kosten spart, kann auch mit einem begrenzten
Budget ein erfülltes Leben auf Reisen führen.
Wichtig ist, dass man sich
im Vorfeld genau überlegt, ob man den Lebensstil im Van oder Wohnmobil
tatsächlich langfristig umsetzen möchte.