Albanien

Albanien Familie vanfam
Und schon wieder geht es über eine Grenze,
diesmal nach Albanien.
Schon kurz vor der Grenze bemerkten wir Unterschiede, irgendwie sah es ärmlicher aus, irgendwie aber auch nicht.

Die Straße zur Grenze sah aus wie in einem amerikanischen Gangster Film,
am Straßenrand standen ständig Typen rum mit dicken Batzen Geld in der Hand.
Wir vermuten sie sind mobile Wechselstuben.

In den Cafés an der Straße saßen jede Menge Männer, rauchten, tranken Kaffee und beobachteten das Treiben.

Es fuhren ausschließlich Autos der Marke Mercedes über die
Straßen, richtig dicke teure neue und auch richtig kaputte alte Fahrzeuge.
Genau so waren auch die Häuser an den Straßen, alte abgewrackte Häuser wechselten sich mit modernen protzigen Villen ab.

Die Straßen an sich waren gut, viel besser wie erwartet. (Aber das sollte sich schnell ändern)

Der Verkehr aber ist eine Kathastrophe!
Wir waren schon in vielen Ländern in denen nicht viel Wert auf Verkehrssicherheit und Regeln gesetzt wird.
Aber hier wird sich wirklich garnicht drum geschert.
Man hat das Gefühl es liegt den Menschen hier nicht viel an ihrem Leben so wie sie fahren.
Bei jedem Auto das vorbei fährt denkt man sich nur „Die sind doch Lebensmüde!“
Zudem laufen Kühe, Esel und Fußgänger kreuz und quer über die Straßen.

Albanien überfordert uns gleich zu Beginn ein wenig.
Soviele Eindrücke und alles wirkt so anders wie noch kurz zuvor in Montenegro.

Nach einigen Kilometern auf einer Hauptstraße, (Autobahnen gibt es hier genau so wie in Montenegro und in Bosnien zuvor auch wieder nicht)
biegen wir in eine kleine Straße ein Richtung Albanische Alpen zum Teth Nationalpark.
Die Straßen wurden immer schmaler und wir mit unseren 2,33m Breite passten so eben noch auf die Straße.

Problematisch wurde es bei Gegenverkehr.
Ich bremste jedes Mal Schweiß gebadet und fuhr soweit an den Rand wie nur möglich, die entgegen kommenden Fahrzeuge reduzierten ihre Geschwindigkeit jedoch nicht, sie fuhren einfach mit vollem Speed an uns vorbei. Ob sie dabei durch die Büsche fahren, die Autos zerkratzen, Spiegel abfahren oder ähnliches interessiert sie herzlichst wenig.

Die Straßen wurde nicht nur immer enger sondern auch immer kurviger und man konnte die Kurven nie einsehen und so hupte ich wie ein Irrer bei jeder Kurve um den Gegenverkehr zu warnen.

Als ob die verrückten Auto Fahrer und die enge Straße nicht schon genug Stress wäre, stehen zu allem Überfluss in jeder zweiten Kurve noch Kühe ganz gemütlich mitten auf der Fahrbahn rum.
Die haben die Ruhe weg und lassen sich auch vom Wohnmobil nicht so einfach vertreiben.
Wir brauchten für 20km über 1 Stunde.

Angekommen am Campingplatz werden wir von sehr netten Albanern empfangen, der Platz sieht super gepflegt aus und spendet viel Schatten.
Auf dem Platz sind mal wieder fast nur Deutsche und zu unserem Glück auch einige Familien anzutreffen. So findet Loni direkt einen Jungen mit dem er spielen kann.

Uns gefällt es hier so gut, das wir hier 4 Tage bleiben.
Wir machen eine kleine aber traumhaft schöne Wanderung in die Berge.
Ansonsten erleben wir die Tage nicht so viel und kommen erstmal an.
Wir genießen die mega tolle Aussicht, das perfekte Wetter & das gute Essen.

Dann geht es für uns weiter, bzw ein Stück zurück zum Skutarisee.
Wir fuhren extra früh los und hofften so dem Verkehr zu entkommen.
Zwei ältere Damen versuchten ihr Vieh auf die Weide zu treiben, aber die jung Bullen fingen lieber mitten auf der Straße an zu kämpfen und kamen mit ihren Hörnern unserem Wohnmobil gefährlich nah.
Ich bremste, versuchte auszuweichen und setzte dann ein Stück zurück.
Das hinter uns ein Pick up war der mal wieder viel zu dicht aufgefahren ist konnten wir nicht sehen.

Wir hielten an damit der Mann uns überholen konnte aber der stieg nur aus und beschwerte sich,
meinte wir wären in sein Auto gefahren,
was aber nicht stimmte.

Wir haben mit Händen und Füßen versucht ihm zu sagen, dass die Kühe ja am kämpfen waren und wir zur Seite mussten aber das interessierte ihn nicht.

Janni sagte nur komm Kai mach die Scheibe wieder hoch und geb Gas, nix wie weg hier!

Aber der pick up Fahrer kam uns direkt hinter her gefahren.


Als noch ein weiteres Auto hupend hinter uns her fuhr dachten wir nur oh jeh jetzt hat er Verstärkung geholt und die wollen uns was.
Nach einer halben Stunde Verfolgungsjagd haben die Beiden uns einfach überholt.
Puh was meint ihr was uns ein Stein vom Herzen gefallen ist.😄

Angekommen am Lake Shkodra Resort fühlen wir uns gleich super wohl.

Ein Traum von Campingplatz, eigentlich hatten wir vor hier nur eine Nacht zu bleiben.
Am Ende blieben wir eine ganze Woche!
Wir haben so viele nette Menschen hier kennengelernt,
Loni hat eine Freundin zum Spielen gefunden und das Essen war so gut und so günstig das wir fast jeden Tag im Restaurant waren.

Es waren mal wieder fast ausschließlich Deutsche auf dem Platz.
Das soviel Deutsche Urlaub in Albanien machen, das hätten wir vorher nicht gedacht.

An einem Tag sind wir dann mal mit dem Taxi in die Stadt gefahren, da wir einiges gelesen haben was unser Interesse geweckt hat.

Shkodra, eine sehr große und chaotische Stadt.
Hier bekommt man erstmal einen totalen Kulturschock.
Einfach eine ganz andere Welt hier!
Das muss man mal erlebt haben.

Wir mögen dies und es ist ein tolles und unvergessliches Erlebnis!
Doch wie wir schnell feststellen mussten wäre es besser gewesen, jeder von uns wäre mal alleine in die Stadt für einen Tag gefahren.
Denn unsere Kleine hat uns diesen Tag nicht genießen lassen.
Sie hat den ganzen Vormittag geschrien oder gemeckert.
Bauchweh, Zähne, oder beides zusammen ?🤷‍♂️ Oder ihr ist der Kultur Schock nicht so gut bekommen.
Das weiß man in dem Alter leider nicht so genau.
Da sie sich nicht beruhigen lassen hat mussten wir den Städte Trip schon am Mittag abbrechen und zurück zum Camp fahren.

Dort sind wir dann noch eine Weile geblieben, da es einfach so schön war und die Menschen die wir kennenlernten echt mega nett waren.
Wir können die Liste an interessanten Persönlichkeiten nun um einen Lehrer, eine Heilpraktikerin und ein Schausteller Paar erweitern.

Mit einer Familie haben wir uns für den nächsten Camping Platz wieder verabredet.
Unsere Kids haben wirklich durchgehend friedlich zusammen gespielt.
Das war einfach so toll und daher wollten wir ihnen den Gefallen tun und sie nochmal wieder Treffen.

Dies taten wir dann auch; wo, wie und was wir dann erlebten?
Das erfahrt ihr im nächsten Reisetagebuch Eintrag.
Es wird unglaublich!
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